Literaturempfehlung: Döring (2003): Sozialpsychologie des Internet

27 April, 2008

Schon seit ich mir das Buch gekauft habe, wollte ich das Buch Döring (2003): Sozialpsychologie des Internet hier wärmstens empfehlen.

Nicola Döring behandelt das Thema Internet aus einer sozialwissenschaftlichen Richtung und geht dabei sehr fundiert vor und definiert die verschiedenen Kommunikationsweisen, die über das Internet und seine Dienste möglich sind.

Dazu führt sie Kommunikationstheorien ein, die generelle zwischenmenschliche Kommunikation betrachten und fokussiert sie auf ihre Anwendung im Internet. Modernere Theorien direkt zur computervermittelten Kommunikation (cvK) sind natürlich auch dabei. Nicola Döring setzt sich intensiv mit der Rolle der Emotionen in der cvK auseinander und vertritt fundiert die Auffassung, dass sich auch in nicht-face-to-face-Situationen gut und effektiv kommunizieren lässt. Nur eben anders als f2f. Verschiedene Theorien und Ansätze gegeneinander ausspielen zu wollen, ist unsinnig.

Nicola Döring räumt den Konzepten Identität, Soziale Beziehungen und Gruppen im Internet einen großen Raum ein. Methoden der Onlineforschung und Quellen zur sozialwissenschaftlichen Onlineforschung runden das Buch ab.

Obwohl es für Publikationen, die das Internet betreffen schon „uralt“ ist, sind die vorgestellten Konzepte weiterhin aktuell.

Dieses Buch kann man sich tatsächlich auch selbst kaufen 😉


Web2.0 in der Hochschule

27 Juni, 2007

Auch wenns langsam langweilig wird, weil alle drüber berichten… Noch druckfrisch hier der Bericht von Franklin und van Harmelen vom 28.5.2007 zu Web2.0 in der Hochschule. Kritisch setzt sich Peter Baumgartner mit Social Software im Hochschulbereich auseinander.

via Deutscher Bildungsserver hier und hier


Bedeutung von E-Learning für Bildung für eine nachhaltige Entwicklung

27 Juni, 2007

Ein Freund von mir hat mir eine Email geschickt mit der Bitte um Stellungnahme und Literaturtipps. Es ging um einen Text, der sich mit E-Learning und „environmental education“ befasst. Environmental Education ist im englischen Sprachgebrauch nicht sehr gut umrissen und es werden teilweise Bildungskonzepte, die versuchen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) zu sein, auch so benannt. Hier war es in einem weiteren Kontext gemeint.
Dazu habe ich ihm eine Mail zurückgeschrieben, die ich hier posten möchte, weil ich gern dazu Kommentare hätte.

———- schnipp —————
Moin,

die wenigen Publikationen, die angeben, E-Learning mit BNE zu verknüpfen, sind meist sehr ausschweifend und nichtssagend. Es werden einige Allgemeinplätze zu E-Learning gebracht (die zwar korrekt, aber nicht sonderlich besonders sind), um danach ob der vermeintlichen oder tatsächlichen Vorteile von E-Learning zusammenhangslos auf BNE zu verweisen.

Literatur zur echten Verknüpfung von E-Learning und BNE habe ich nicht wirklich gefunden, auch wenn ich sie bitter gebraucht hätte. Im Prinzip versuche ich in meiner Diplomarbeit genau diesen Zusammenhang zu prüfen.

Ziemlich gut zum Thema E-Learning ist das Buch
Haake, Jörg; Schwabe, Gerhard & Wessner, Martin (2004): CSCL-Kompendium: Lehr- und Handbuch zum computerunterstützten kooperativen Lernen. München u.a.

Da kommen so ziemlich alle wesentlichen Aspekte drin vor. Die Brücke zu BNE kann darüber geschlagen werden, dass dem CSCL (also computer supported collaborative learning) eine sehr ähnliche konstruktivistische Lernsicht zu Grunde liegt wie bei der BNE. Aber CSCL ist nicht alles, was E-Learning genannt wird.

———– schnipp ————-

So weit die Mailantwort. Ist natürlich zugespitzt, aber ich stehe trotzdem dazu. Kennt irgend jemand Literatur, die versucht, diese Brücke zu schlagen?


SPIEGEL Online und Neue Medien im Unterricht

25 Mai, 2007

Weil ich nun schon angefangen hatte… SPIEGEL Online scheint das Thema Mediennutzung im Unterricht zu gefallen. Diesmal ist es ein vergleichsweise positiver Artikel über die Nutzung Neuer Medien im Unterricht. Die skeptische Meinung des Autoren ist zwar nur mit Mühe zu überlesen, aber der Grundtenor ist ein anderer als in den vorherigen Berichten, namentlich diesem und diesem.


Video zur Reichhaltigkeit des Medieneinsatzes

18 Mai, 2007

Dieses Video geht zur Zeit durch die Bildungsblogs. Ich denke, das ist es auch wert. Mit Quellenangaben versehen werden hier einige Zahlen zur Nutzung von Medien in der Freizeit und im Unterricht zusammengebracht. Message ist, dass die Reichhaltigkeit des Medieneinsatzes verstärkt werden sollte, um mehr Lernende zu erreichen und zu aktivieren. In der Wissenschaft wird das ja schon lang beschrieben, aber in dieser Präsentation ist es schön aufbereitet.

Die Bandbreite von Teachertube, wo das Video auch zu sehen ist, ist ziemlich schwach. Besser ist sie auf den Seiten der Produzenten des Videos. Die Anbieter des Videos haben zwar ein wirtschaftliches Interesse dahinter („Please see http://t4.jordandistrict.org/payattention to learn how you can become a better teacher.“), trotzdem ist es auch als genereller Anstoß geeignet.

Via Mandy Schiefner oder e-Learning Blog


Und nochmal und nicht besser – SPIEGEL und Laptops

16 Mai, 2007

Heute schlachtet SPIEGEL-Online die Laptopgeschichte noch einmal aus. Nicht minder journalistisch aufgepeppt wie der erste Artikel. Im Grunde wird wieder die selbe Geschichte erzählt. Nur eben nochmal, vielleicht damit es schlimmer wirkt. Die in meinem früheren Eintrag dazu stehenden Erwiderungen bleiben natürlich bestehen, sie sollen hier nicht noch einmal aufgewärmt werden.

Großartig finde ich die Idee, einen getrennten „Technologie-Flügel“ einzurichten, in dem gezielt der Umgang mit dem Werkzeug PC trainiert werden soll. So soll Webdesign oder „3D-Architektur“ unterrichtet werden. Das konterkariert so ziemlich jeden Versuch, die Vorzüge des kollaborativen Lernens mit neuen Medien in den Unterricht zu bringen.
Damit werden die Werkzeuge isoliert und in einen Streichelzoo gesteckt, in dem sie einzeln und ohne Kontext ausprobiert werden können. In den „klassischen Kernfächern wie Englisch, Mathe und Geschichte“ soll der Einsatz eingedämmt werden. Also gerade dort, wo kollaboratives Lernen sehr effektiv sein kann wie im Geschichtsunterricht.

Einige der Kritikpunkte werden auch im Forum zu dem Artikel angesprochen. Es tauchen überwiegend kritische Stimmen zu dem Artikel auf. Es wird dort auch auf den Artikel von Gabi Reinmann verwiesen.


PDF-Sammlung zu CSCL

10 Mai, 2007

Sebastian Pütz hat sich in seinem Blog die Mühe gemacht, viele PDFs zum Computer Supported Collaborative Learning (CSCL) zusammenzutragen. Die PDFs sind alle online verfügbar und können frei heruntergeladen werden.